Projektwerkstatt 

 

Brückenstraße 14



Freitag    12.09.2025 | 15:00 - 18:00

Samstag  13.09.2025 | 12:00 - 16:00

Sonntag 14.09.2025 | 12:00 - 16:00


Die Projektwerkstatt bietet einen Raum für Information, Dialog und Partizipation zum Thema Witzenhausen und der Kolonialismus. Besucher:innen können sich vor Ort über das Projekt zur Entwicklung eines Erinnerungskonzepts zur Geschichte der ehemaligen Deutschen Kolonialschule (1898-1945) und ihrer Nachfolgeinstitutionen informieren. Die Projektwerkstatt lädt dazu ein, eigene Erfahrungen, Fragen und Perspektiven zu dieser Geschichte einzubringen.

Gezeigt wird die Ausstellung “Das Album. Koloniale Familiengeschichte aufarbeiten, aber wie?”, initiiert von Nicolai Messerschmidt. Sie richtet den Fokus auf koloniale Fotografien und Bildarchive aus einer sehr persönlichen Perspektive – nämlich der eigenen Familiengeschichte – und den Versuch, diese rassismuskritisch aufzuarbeiten. Am Samstag Nachmittag wird Nicolai Messerschmidt von seinen Erfahrungen mit seiner Auseinandersetzung und dem Erstellungsprozess der Ausstellung berichten, und es wird Gelegenheit geben für Fragen und Austausch. Die Ausstellung (in deutscher Sprache mit englischer Übersetzung) wird während des gesamten Wochenendes in der Projektwerkstatt, zu sehen sein. Der Eintritt zur Projektwerkstatt und zur Ausstellung ist kostenlos.

Am Samstag gestaltet Franziska Müller einen Workshop, der sich ebenfalls mit Familiengeschichte befasst, im Zusammenhang mit kolonialen Verstrickungen und kolonialem Leid, das in Familiengeschichten eingeschrieben ist, sichtbar etwa in missionarischer Arbeit, Plantagenbesitz in den deutschen Kolonien oder settlerkolonialer Auswanderung in die Amerikas. Es geht darum, diese sehr persönlichen Kolonialgeschichten ans Licht zu bringen und zu reflektieren, was dies für die eigene Identität, für Engagement und Erinnerungskultur bedeutet, in Zusammenhang mit der Frage: „How is your liberation bound up with mine?“.

Außerdem werden in der Projektwerkstatt aktuelle Ergebnisse von Studierenden präsentiert, die sich im Seminar „Post-/Kolonialismus, ‚Deutschtum‘ und Geschlecht. Die Deutsche Frauenkolonialschule Witzenhausen“ unter der Leitung von Susanne Weise am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen mit der Geschichte der kolonialen Frauenschule Witzenhausen (1908–1910) auseinandergesetzt haben. Die Ergebnisse des Seminars werden am Sonntag vorgestellt, anschließend gibt es Gelegenheit für Diskussion und Austausch.

Die Projektwerkstatt will als Raum dazu einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir wollen uns mit lokalen und familiären Verflechtungen mit (post)kolonialer Geschichte beschäftigen. Das ist manchmal sehr komplex und dabei kann es zum Beispiel auch um mehr Themen als Kolonialismus gehen, wie Nationalsozialismus, Widerstand oder auch Komplizenschaft.

Wir laden Sie als Besucher:innen und Witzenhäuser:innen ganz herzlich ein, Bilder, Objekte oder Erzählungen, die in Verbindung zur Deutschen Kolonialschule (und zur Frauenkolonialschule) stehen, mitzubringen, um sie mit uns und den anderen Besucher:innen zu teilen und mit uns in Austausch zu kommen.

Wir freuen uns auf Ihre Geschichten, Perspektiven und Ihre Beteiligung an der Projektwerkstatt und an einem Erinnerungskonzept für Witzenhausen.

Im Namen des gesamten Teams der Projektwerkstatt